Aus der Nachbarschaft
In Zeiten der Corona-Krise ist Kreativität gefragt, um den Alltag abwechslungsreich zu strukturieren.
In diesem Gespräch wollen wir einmal genauer wissen, worüber sich unsere Nachbar*innen in ihrem Alltag zur Zeit Gedanken machen und wie sie sich beschäftigen.
Mit Jörg Salge. (Zusammen im Gespräch mit seiner Partnerin Johanna Breu- im vorigen Interview.)
Wenn Du Dich zuerst vorstellen möchtest:
Mein Name ist Jörg Salge. Ich bin gerade 79 Jahre alt geworden und im Ruhestand. Seit 2012 bin ich Witwer und habe Hanni 2013 über Parship kennen und lieben gelernt. Bis 2007 war ich als Rektor Fachbereisleiter für Naturwissenschaften an der Heinrich-Mann-Oberschule in Neukölln-Buckow tätig. In Neukölln Rudow lebe ich in einem 3-Generationenhaus, das von einem schönen Garten umgeben ist.
Das Verarbeiten der Früchte zu diversen Marmeladen, Säften und Schnäpsen ist eines meiner Hobbys, zu denen auch das Musizieren mit Sohn und Enkeltöchtern gehört, das Reisen mit meiner Pickup-Kabine in nahe und ferne Länder, Fahrten mit dem Motorrad und last but not least der Aufenthalt auf meinem Grundstück am See, wo ich schwimmen, Kajak fahren und Radfahrten in die Natur machen kann. Wenn dann noch Zeit bleibt, komme ich zum Kochkurs nach Staaken zusammen mit Hanni...
Wir kennen uns aus dem Kulturzentrum vom "Gemeinsamen Kochen". Wie beschäftigst Du Dich jetzt und wie strukturierst Du Deinen Alltag in der Zeit von "Corona"?
Mit Haus und Gärten kommt keine Langeweile auf. Auch koche ich für mich selbst, wobei mir die schönen Rezepte aus dem Kochkurs sehr gelegen sind. Mit Hanni verbringe ich viel Zeit in der Natur. Ich habe als Mitglied des Naturschutzvereins die Aufgabe übernommen, in der Nähe von WKA das Vorkommen von seltenen Vögeln und Fledermäusen zu dokumentieren. Wir streifen dazu viel durch Wald und Flur.
Wie pflegst Du Kontakte?
Da die Familie meines Sohnes mit mir im selben Haus wohnt, sehe ich sie täglich. Mit der Familie meiner Tochter kann ich nur telefonisch oder über WhatsApp korresponieren, zumal sie von Corona betroffen war. So auch mit den Sportskameraden vom Basketball, von der Wintersportgymnastik und mit Schulfreunden.
Durch die Benutzung eines Computers erledige ich Bestellungen und informiere mich über das Weltgeschehen. Endlich habe ich Zeit, mein Klarinettespiel zu verbessern, mich um das Aquarium und die Pflanzen zu kümmern und Kaputtes zu reparieren und aufzuräumen.
Wenn ich zu Hanni fahre, meide ich den ÖPNV und fahre mit dem Auto.
Gibt es etwas, was Du in dieser Zeit neu entdeckt hast?
Ja, beim Aufräumen von Wohnung und Gärten sind mir einige "neue" Dinge begegnet, die längst vergessen schienen... Aber auch um die Kenntnis der Umwelt sowie den Umgang mit Videokonferenzen über Handy, Tablet und Computer wurde ich bereichert. Ich habe gelernt zu verzichten und genügsam zu sein.
Auf was freust Du Dich in der Zeit "nach Corona"?
Am meisten freue ich mich auf ein persönliches Wiedersehen mit Verwandten und Freunden bei Sport, Musik und Kochen. Auch möchte ich gerne wieder ungehindert mit Hanni mit dem Camper in Urlaub fahren wann wir Lust und Zeit haben. Auch würde ich mich sehr freuen, wieder in gesellige Veranstaltungen wie Konzerte, Theater, Kino, Tanz usw. gehen zu können.
Ganz herzlichen Dank für Euren Bericht und die Anregungen aus Euren sehr abwechslungreichen und interessanten Alltag, lieber Jörg und liebe Johanna.